ADFC Rhein-Erft fordert erneut Sofortmaßnahmen
Schreiben des ADFC Rhein-Erft an den Bürgermeister der Stadt Hürth vom 22.07. aufgrund des Unfalles auf der Frechener Straße Ecke Thereseinstraße am 04.06.2025 mit zwei getöteten Menschen im Wortlaut.
Sofortmaßnahmen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit an den Unfallstellen entlang der Frechener Straße in Hürth
Sehr geehrter Herr Bürgermeister Breuer,
der fürchterliche Unfall mit Todesfolge auf der Frechener Straße ist jetzt gut sechs Wochen her. Nicht nur die Angehörigen der Todesopfer, sondern viele Bürgerinnen und Bürger erwarten von Politik und Verwaltung schnelle und pragmatische Lösungen, damit die Sicherheit auf der Frechener Straße dauerhaft gewährleistet wird. Die Petition „Hürth muss reagieren – Keine weiteren Toten auf der Frechener Straße“ wurde bis heute von über 10.000 Menschen unterzeichnet. Die Forderung nach Tempo 30 wurde von den Initiatoren formuliert und wird auch vom ADFC Rhein-Erft grundsätzlich unterstützt.
Ganz im Sinne dieser Petition muss als Sofortmaßnahme aus unserer Sicht die Geschwindigkeit unmittelbar an den Unfallstellen auf der Frechener Straße auf 30 km/h reduziert werden. Die Schilder, die die Höchstgeschwindigkeit vorschreiben, müssen an der Fahrbahn angebracht werden, wie dies gerade auch mit dem Schild zur Höchstgeschwindigkeit 70 km/h geschehen ist. Zusätzlich müssen Warnschilder aufgestellt werden, die auf die gefährlichen Stellen und die Querungen von Fußgängern und Radfahrenden hinweisen. An der Unfallstelle an der Theresienhöhe sollten auf dem ca. 30 Meter langen Stück von der Autoampel zum Fußgängerüberweg Aufpflasterungen oder optische Hinweise angebracht werden, die die Geschwindigkeit der Autofahrenden senken und ihre Aufmerksamkeit erhöhen. Es erscheint auch sinnvoll, dort eine Blitzeranlage für Rotlichtverstöße des Autoverkehrs anzubringen. Das Vorfahrtsschild, das aktuell auf der Fußgängerampel über die Frechener Straße prangt, muss entfernt oder anders angebracht werden.
Diese Sofortmaßnahmen würden die Sicherheit an der Unfallstelle unmittelbar erhöhen. Sie können und müssen von der Stadt Hürth als zuständiger Straßenverkehrsbehörde angeordnet werden.
Leider ist dies bislang nicht erfolgt. Stattdessen wurden und werden Maßnahmen ergriffen, die auf die Messung des Verkehrsaufkommens und der Verkehrsdichte abzielen. Derartige Maßnahmen sind aus Sicht des ADFC Rhein-Erft nicht zielführend. Es muss konstatiert werden, dass im Wesentlichen gerade auch in Bezug auf die Verkehrssituation in Hürth kein Erkenntnisdefizit vorliegt, sondern ein Vollzugsdefizit. Seit mindestens 2016 ist Hürth laut der polizeilichen Unfallstatistik des Rhein-Erft-Kreises die Stadt mit den meisten bei Unfällen Verunglückten im Kreis. Sowohl die Unfallstellen als auch die Umstände dort sind also seit Langem bekannt. Auch bekannt ist, dass unangepasste Geschwindigkeiten von Autofahrenden und deren falsches Fahrverhalten die häufigsten Unfallursachen darstellen. Unverständlich ist aus meiner Sicht daher, warum diese längst bekannten Fakten immer wieder durch Messungen validiert werden, statt endlich konkrete Gegenmaßnahmen wie die von uns vorgeschlagenen zu ergreifen.
Wir fordern Sie daher auf, endlich wirksame Vorkehrungen zu ergreifen, um den Autoverkehr insbesondere auf der von schweren Unfällen belasteten Frechener Straße zu verlangsamen und die Aufmerksamkeit der Autofahrenden zu erhöhen.
Ich freue mich auf eine Antwort und stehe gerne auch für ein persönliches Gespräch zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
Axel Fell
1. Vorsitzender ADFC Rhein-Erft