So nutzen Sie den Winter optimal für Radtouren und Radreisen!

Kalt, nass und dunkel – auf den ersten Blick sind die Wintermonate eher schlecht für Radtouren und Radreisen geeignet. Doch mit unseren Tipps verwandeln sich die Monate November bis März zur attraktiven Radreisezeit.

Ein gut gestreuter Radweg in der Natur mit zwei Radfahrer:innen.
In Oulu macht das Radfahren auch im Winter Spaß. Die gut präperierten Radwege führen auch in die umliegende Natur der finnischen Stadt. © ADFC NRW / Matthias Rohr

Tipp #1: Ab in den Norden

Im Winter in Skandinavien oder Finnland Fahrrad fahren? Ja, warum nicht! Zwar müssen Sie sich auch dort warm anziehen und eine gute Beleuchtung am Rad haben, aber wenn Sie weit genug im Norden sind, erleben Sie eine traumhaft schöne Schneelandschaft. Wir empfehlen insbesondere Oulu als Ausgangspunkt für winterliche Radtouren. Die Stadt auf dem 65-ten Breitengrad verfügt auch im Winter über ein ausgezeichnetes Radwegenetz. Und wenn es Sie weiter in die Natur zieht, können Sie den Wald um Oulu herum per Fatbike erkunden. Den Ausgleich zur Kälte finden Sie in einer finnischen Sauna. Und ja, die Chance auf Nordlichter haben Sie in Oulu auch.Von Helsinki aus bringt Sie einer der besten Nachtzüge Europas inklusive Fahrradstellplätze in den Norden.

Tipp #2: Leere Radwege, Hotels und Züge nutzen

Wir alle kennen den Spruch: „Es gibt kein schlechtes Wetter, nur falsche Kleidung!“. Da sich aber längst nicht alle Menschen den Spruch zu Herzen nehmen, sind die touristischen Radwege im Winter häufig deutlich leerer. Nutzen Sie also die Gelegenheit, Radwege zu fahren, auf denen im Sommer viel los ist. In NRW sind das zum Beispiel der Ruhrtal-Radweg, die Vennbahn oder der Radweg entlang des Rheins. Auch viele Hotels und Ferienwohnungen entlang der Radwege beherbergen in der kälteren Jahreszeit weniger Gäste und bieten daher niedrigere Preise an. Fahrradfreundliche Betriebe erkennen Sie an dem Zertifikat Bett+Bike. Ähnliches gilt für Züge: Während es im Sommer häufig schwierig ist, einen Platz für das Rad im Zug zu bekommen, haben Sie im Winter die freie Auswahl.

Tipp #3: Gemeinsam radelt es sich schöner

Gerade in der dunklen Jahreszeit ist es oft schöner, Zeit mit anderen zu verbringen. Wie wäre es daher mal mit einer Gruppentour? Die Kreisverbände in NRW bieten auch im Winter zahlreiche Touren an, bei denen Sie für eine geringe Gebühr und als Mitglied häufig kostenlos teilnehmen können. Von Anfänger bis Profi ist für jede:n etwas dabei. Wie wäre es mit der leichten Tour zum Adventsmarkt in Flierich (Unna) oder der längeren Tour „Fit in den Winter“ von Xanten aus? Viele weitere Touren finden Sie im Radtouren- und Veranstaltungsportal des ADFC.

Tipp #4: Für Sonnenanbeter

Wer lieber in dünnerer Jacke radelt, dem empfehlen wir einen Radurlaub im Süden Europas. Auch wenn die Temperaturen zum Beispiel im Süden Frankreichs im Winter auch mal unter 10°C fallen können, erwartet Sie zumindest durchschnittlich mehr Sonnenstunden als in Deutschland. Wie wäre es da zum Beispiel mit einer Radtour auf dem Eurovelo 8 entlang der Mittelmeerküste? Einige der TGV-Hochgeschwindigkeitszüge bieten ein spezielles Abteil für Fahrräder. Alternativ können Sie per Nachtzug oder IC anreisen.

Tipp #5: Die Kombination machts

Haben Sie schon mal probiert, Skier mit dem Rad zu transportieren? Es braucht etwas Kreativität, ist aber möglich. So können Sie Radreise und Skiurlaub verbinden und dabei durch die nachhaltige Anreise bis zu 85% der Emissionen des Urlaubs einsparen. Alternativ können Sie den Weihnachtsmarktbesuch mit einer Radtour verbinden. Allerdings sollten Sie mit dem Glühwein ein bisschen zurückhaltend sein, denn auch als Radfahrer können Sie ab 0,5 Promille gegebenenfalls den Führerschein verlieren.

Tipp #6: Richtige Ausrüstung verwenden

Frieren auf dem Rad ist nicht gerade angenehm. Wir empfehlen Ihnen die Zwiebelmethode statt teurer Spezialkleidung. Dann können Sie auch einfach ein Kleidungsstück ausziehen, wenn es mal wärmer wird. Und wenn Sie in schnee- und eisreiche Regionen mit schlechtem Winterdienst unterwegs sind, senken Sie den Luftdruck der Reifen und denken Sie über Mäntel mit Spikes nach. In Deutschland sind diese für Fahrräder erlaubt.


https://rhein-erft.adfc.de/neuigkeit/so-nutzen-sie-den-winter-optimal-fuer-radtouren-und-radreisen

Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 190.000 Mitgliedern, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik, Tourismus.

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch Dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluß auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrern ein. Für Sie hat die ADFC Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: Sie können egal, wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die AFDC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin Information rund um alles, was Sie als Radfahrer politisch, technisch und im Alltag bewegt. Zählen können ADFC-Mitglieder außerdem auf besonders vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied?

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

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  • Worauf sollte ich als Radfahrer achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen. Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

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  • Was ist der Unterschied zwischen Pedelecs und E-Bikes?

    Das Angebot an Elektrofahrrädern teilt sich in unterschiedliche Kategorien auf: Es gibt Pedelecs, schnelle Pedelecs und E-Bikes. Pedelecs sind Fahrräder, die durch einen Elektromotor bis 25 km/h unterstützt werden, wenn der Fahrer in die Pedale tritt. Bei Geschwindigkeiten über 25 km/h regelt der Motor runter. Das schnelle Pedelec unterstützt Fahrende beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h. Damit gilt das S-Pedelec als Kleinkraftrad und für die Benutzung sind ein Versicherungskennzeichen, eine Betriebserlaubnis und eine Fahrerlaubnis der Klasse AM sowie das Tragen eines Helms vorgeschrieben. Ein E-Bike hingegen ist ein Elektro-Mofa, das Radfahrende bis 25 km/h unterstützt, auch wenn diese nicht in die Pedale treten. Für E-Bikes gibt es keine Helmpflicht, aber Versicherungskennzeichen, Betriebserlaubnis und mindestens ein Mofa-Führerschein sind notwendig. E-Bikes spielen am Markt keine große Rolle. Dennoch wird der Begriff E-Bike oft benutzt, obwohl eigentlich Pedelecs gemeint sind – rein rechtlich gibt es große Unterschiede zwischen Pedelecs und E-Bikes.

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  • Gibt es vom ADFC empfohlene Radtouren für meine Reiseplanung?

    Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir Ihnen die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennen Sie auf einen Blick mit welcher Güte Sie bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen können.

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