Kidical Mass wie sie leibt und lebt

Kidical Mass wie sie leibt und lebt © Anja Georg

Kinder entern Straßen jetzt auch im Rhein-Erft-Kreis

Rhein-Erft-Kreis. Unter dem Motto: „Uns gehört die Straße – Kinder aufs Rad“ finden anlässlich des Weltkindertages und der Mobilitätswochen nun auch im Rhein-Erft-Kreis zwei Veranstaltungen der Kidical Mass Bewegung statt.

Rhein-Erft-Kreis. Unter dem Motto: „Uns gehört die Straße – Kinder aufs Rad“ finden anlässlich des Weltkindertages und der Mobilitätswochen nun auch im Rhein-Erft-Kreis zwei Veranstaltungen der Kidical Mass Bewegung statt.

Vielen Verkehrsunfällen fallen Kinder zum Opfer. Als im Sommer 2018 erneut ein Kind vor den Augen seines Vaters von einem rechtsabbiegenden LKW in Köln erfasst und tödlich verletzt wurde, wurde es Anja Georg zu viel: sie initiierte mit ein paar wenigen weiteren Menschen in Köln die erste Kidical Mass: mit 75 Menschen Groß und Klein ging es unter Polizeigeleit bei strömendem Regen, aber mit lachenden Kindern durch Köln – auf Straßen, die sonst nur den Autos vorbehalten waren. Heute fahren bis zu 1.200 Menschen bei den regelmäßig stattfindenden Kidical Mass Ausfahrten mit und demonstrieren für das Recht, sicher mit dem Rad durch Kölns Straßen fahren zu können. „Bei solchen gemeinsamen Fahrten werden Angstzonen zu Wohlfühlbereichen auf meinem Rad“, zitiert Anja Georg einen Jugendlichen auf einer der vergangenen Kidical Mass in Köln. „Das zeigt uns, dass es wichtig ist, am Thema des sicheren Radfahrens für Kinder in Städten, aber auch in ländlichen Gebieten, dranzubleiben.“

Inzwischen ist die Kidical Mass ein europaweites Aktionsbündnis geworden mit Beteiligung von Städten auch in den USA. Zweimal im Jahr findet ein weltweites Aktionswochenende statt, an welchem demonstriert wird, dass auch Kinder ein Recht darauf haben, sicher durch die städtischen Straßen mit ihren Fahrrädern zu fahren.

Im Mai war die Stadt Frechen schon zum zweiten Mal dabei: aktive Eltern schaffen es dort inzwischen sogar, durch pfiffige Aktionen wie „Fridays for Fahrrad“ die Kinder dazu zu bewegen, mit den Rädern gemeinsam als sogenannter „Bicibus“ statt im Elterntaxi allein zur Schule zu fahren.

In diesem Jahr kommt nun auch Bedburg dazu: die „Initiative Sicheres Radfahren Bedburg“ rund um den engagierten Justin Burggraf macht es sich zur Aufgabe, der Stadt Bedburg mit Radaktionen zur Auszeichnung „fahrradfreundliche Stadt“ zu verhelfen. „Die Beteiligung am Aktionswochenende der Kidical Mass ist für uns ein tolles Kick-off zu weiteren Radveranstaltungen, an denen wir die Sicherheit auf Bedburgs Straßen nicht nur, aber besonders für Kinder verbessern wollen“, so Justin Burggraf.

„Wir unterstützen diese Bewegung im Rhein-Erft-Kreis sehr gerne, denn auch uns liegt das Thema besonders am Herzen. Der Fahrrad-Klima-Test zeigt, dass hier noch viel zu tun ist und das Siegel „Fahrradfreundliche Stadt“, wie es zum Beispiel die Stadt Kerpen erhalten hat, noch viel Luft nach oben lässt“ so Axel Fell, Vorsitzender des ADFC Rhein-Erft.

Die Kidical Mass ist eine Fahrraddemonstration für Jung und Alt. Vom Laufrad bis zur Seniorenrikscha ist alles willkommen, was sich mit Beinkraft fortbewegt. Der Tross rollt so schnell, wie die langsamsten mitkommen. Die Streckenlänge ist kindgerecht.

In Bedburg startet die Kidical Mass am Samstag. 24.09.2022 um 11 Uhr an der Anton Heinen Grundschule, in Frechen am Sonntag, 25.09.2022 um 15 Uhr vor dem Frechener Rathaus auf dem Johann-Schmitz-Platz.


https://rhein-erft.adfc.de/pressemitteilung/kidical-mass-september-2022-bedburg-frechen

Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 190.000 Mitgliedern, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik, Tourismus.

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch Dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluß auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrern ein. Für Sie hat die ADFC Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: Sie können egal, wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die AFDC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin Information rund um alles, was Sie als Radfahrer politisch, technisch und im Alltag bewegt. Zählen können ADFC-Mitglieder außerdem auf besonders vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied?

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

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  • Worauf sollte ich als Radfahrer achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen. Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

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  • Was ist der Unterschied zwischen Pedelecs und E-Bikes?

    Das Angebot an Elektrofahrrädern teilt sich in unterschiedliche Kategorien auf: Es gibt Pedelecs, schnelle Pedelecs und E-Bikes. Pedelecs sind Fahrräder, die durch einen Elektromotor bis 25 km/h unterstützt werden, wenn der Fahrer in die Pedale tritt. Bei Geschwindigkeiten über 25 km/h regelt der Motor runter. Das schnelle Pedelec unterstützt Fahrende beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h. Damit gilt das S-Pedelec als Kleinkraftrad und für die Benutzung sind ein Versicherungskennzeichen, eine Betriebserlaubnis und eine Fahrerlaubnis der Klasse AM sowie das Tragen eines Helms vorgeschrieben. Ein E-Bike hingegen ist ein Elektro-Mofa, das Radfahrende bis 25 km/h unterstützt, auch wenn diese nicht in die Pedale treten. Für E-Bikes gibt es keine Helmpflicht, aber Versicherungskennzeichen, Betriebserlaubnis und mindestens ein Mofa-Führerschein sind notwendig. E-Bikes spielen am Markt keine große Rolle. Dennoch wird der Begriff E-Bike oft benutzt, obwohl eigentlich Pedelecs gemeint sind – rein rechtlich gibt es große Unterschiede zwischen Pedelecs und E-Bikes.

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  • Gibt es vom ADFC empfohlene Radtouren für meine Reiseplanung?

    Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir Ihnen die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennen Sie auf einen Blick mit welcher Güte Sie bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen können.

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