Kerpen. „Wo bleiben die Schilder?“, fragen sich nicht nur Anja Georg, die Sprecherin der ADFC Ortsgruppe Kerpen und ihr Mann Erhard. Gemeint ist das Verkehrszeichen VZ 277.1 (Verbot des Überholens von einspurigen Fahrzeugen für mehrspurige Kraftfahrzeuge und Krafträder mit Beiwagen), das nach einem Beschluss des Kerpener Ausschusses für Stadtplanung und Verkehr vom 18.06.2024 auf der Hahnenstraße in Kerpen aufgestellt werden sollte. 

In der Sitzung war der ADFC Kreisvorsitzende, Axel Fell, als Fachverständiger des ADFC und beratendes Mitglied angehört worden und hatte vehement für die Aufstellung des Schildes plädiert: „Auf der für den Radverkehr vollkommen daneben konstruierten Hahnenstraße kommt es immer wieder zu viel zu engen Überholvorgängen, weil der vorgeschriebene Überholabstand von mindestens 1,50 Meter durch die Autofahrenden aus Unkenntnis oder Fehleinschätzung nicht eingehalten wird. Da schafft das Schild, das das Überholen von Rädern generell verbietet, Klarheit“, so Fell. 

Der Ausschuss beschloss eine Abstimmung der Aufstellung mit den Aufsichtsbehörden und dann die probeweise Aufstellung der Schilder. Die ist bisher aber nicht erfolgt. 

„Wir wissen von einer Antwort der Stadt auf eine Anfrage von Erhard Georg, dass die Abstimmung mit den Aufsichtsbehörden wohl positiv verlaufen ist“, so Axel Fell, „aber von den Schildern ist noch weit und breit nichts zu sehen.“ 

Anja Georg fordert nun die schnelle Installation: „Die aktuelle Situation führt dazu, dass Radfahrerinnen und Radfahrer sich auf der Hahnenstraße unsicher fühlen und sie eher meiden. Die Schilder würden sicher dazu führen, dass der Radverkehr auf der Hahnenstraße zunehmen würde. Davon würden auch die Innenstadt von Kerpen und der Handel dort profitieren.“