Kämpferischer werden
Vorwort zu den Erftspeichen Heft 49 von Axel Fell, Voristzender des ADFC Rhein-Erft
Die Welt wandelt sich. Stimmt nicht. Die Welt kann sich nicht wandeln, es sind immer Menschen, die die Welt und das Geschehen auf ihr verändern. Und deswegen ist es auch nicht einfach so gottgegeben, dass sich so wenig tut bei der Verkehrswende, bei der Verbesserung der Bedingungen für den Radverkehr. Auch wenn uns Politik und Verwaltung (übrigens auf allen Ebenen) immer wieder sagen „Das geht nicht“ und uns mit Argumenten kommen wie: das ist nicht mit den Regeln vereinbar, das ist zu kompliziert, dafür haben wir zu wenig Personal oder Geld, wir müssen zuerst (noch) ein Konzept machen. Dahinter steckt meistens einfach nur Unwille, aus welchen Motiven oder Gründen auch immer.
Wir kommen nicht immer gut gegen diese Scheinargumente an und selbst wenn, wird die nächste Ausrede erfunden. Deswegen müssen wir kämpferischer, politischer, aktivistischer werden. Zeigen, dass die Straße auch uns gehört, einschließlich der Radverkehrsanlagen. Uns Platz und Raum zum Fahren nehmen, aber auch zum Parken. Uns Verbündete suchen. Und schlau, ein wenig ungezogen, aber immer regelkonform politisch Radfahren. Wir dürfen uns nicht unter Helme pressen lassen und uns nicht hinter Warnwesten verstecken.
Wir behindern nicht den Verkehr. Wir sind der Verkehr.